Ursprünglich als Verschnittpartner für einen unserer Weine oder für eine neue Cuvée geplant, überraschte uns das Ergebnis schon bei der Verkostung der ersten Fassprobe. Schnell war klar, dass der ausgeprägte Charakter des Cabernet Franc für uns einfach zu interessant und zu spannend war, um ihn für einen Verschnitt in Erwägung zu ziehen. Weil sich der Wein trotz einjähriger Lagerung in französischen Eichenfässern immer noch sehr kraftvoll und ungestüm zeigte, entschieden wir uns für ein weiteres Jahr Holzfasslagerung – nach Vorbild unserer Top-Cuvée Franz Josef (Zweigelt – Cabernet Sauvignon). Das Experimentieren hat sich ausgezahlt. Sicherlich verkauft man von derartig kräftigen Weinen keine riesigen Mengen, weswegen wir bis heute bei den 0,2 ha geblieben sind.
Die jedes Jahr nur geringen Mengen dieser spannenden Trauben erfahren bei der Verarbeitung (so wie alle Einzellagen-Weine bei uns) eine Sonderbehandlung: Hier kommen keine oftmals notwendigen technischen Hilfsmittel, wie pneumatische Stempel oder Pumpen zum Einsatz um den Maischekuchen unterzustoßen. Hier wird nur per Hand – nur unter Zuhilfenahme eines Holzwerkzeuges das voraussichtlich schon mein Urgroßvater genutzt hat – untergestoßen. Das ist wichtig um einen guten Maische-Saft-Kontakt zu gewährleisten und durch den manuellen Prozess bekommt man auch viel mehr „Gefühl“ für den aktuellen Fortschritt der Maischegärung. Den biologischen Säureabbau erfuhr der vergorene Wein dann in gebrauchten Barriques, wo er auch riefen durfte. Das Ergebnis dieses Ausbaus ist ein Wein, der viel Zeit und Luft braucht. Durch sein außergewöhnliches Lager- und Reifepotenzial wird er, wie sein großer Bruder „Franz Josef“ auch in Jahrzehnten noch Freude bereiten.
Sorte: Cabernet Franc, Qualitätswein, Große Reserve
Staatliche Prüfnummer: N23298/22
Boden: sandig-lehmiger Boden mit Löss
Ernte: Selektion per Handlese vom 18. Oktober 2017
Ausbau: 18-36 Monate in neuen & gebrauchten 225L Eichenfässern
Analyse: Alk. 13,5 Vol.%, Zucker 1,0 g/L, Säure 5,0 g/L
Beschreibung: kühle, saftige Waldbeeren, Marzipan, unterlegt mit feiner Kräuterwürze, souveräner Tiefgang, seidige Tannine, elegant engmaschig, viel Reifepotenzial, langer Nachhall sehr reif aber ohne mollig zu sein, Cabernet Franc auf Lehm zeigt sich besonders 2017 als großartige Kombination
Speiseempfehlung: Gebratenes, geschmortes und gegrilltes Rindfleisch, Entrecôte, Rindsfilet, stark gewürztes Fleisch (Pfeffersteak), Wild und Wildgeflügel, kräftig-würzige Käsespezialitäten genauso, wie auch mediterrane Küche, vegetarische Speisen, auch für Veganer geeignet